SWARAFULK

Europas erste Ostgotengruppe

Am 8. Januar 482 starb Severin von Noricum in Favianis, (vermutlich dem heutigen Mautern bei Krems).

Am 8. Januar 482 starb Severin von Noricum in Favianis, (vermutlich dem heutigen Mautern bei Krems).
Er war ein spätantiker Heiliger, Missionar und Klostergründer in Noricum. Über sein Leben berichtet Eugippius in einer „Gedenkschrift“ (Commemoratorium), die unter dem Titel Vita sancti Severini („Das Leben des heiligen Severin“) bekannt ist.
Zunächst trat Severin offenbar im Gebiet Niederösterreichs in Erscheinung, in Asturis (vielleicht Klosterneuburg), Comagena (Tulln), und Favianis (Mautern), wo der Rugierkönig Flaccitheus am gegenüberliegenden Ufer der Donau residierte, der Severin angeblich um Rat bat. Seine Lebensbeschreibung handelt dann von Cucullis (Kuchl bei Salzburg) und Iuvavum (Juvao, Salzburg). Ein weiterer Abschnitt beschreibt sein Wirken an der Donau bei Passau. Dort geht es um die Kastelle und Siedlungen Quintanis (Künzing, oberhalb der Vils), Batavis (Passau links des Inn, beide gehörten zur Nachbarprovinz Raetia secunda), Boiotro (Bojotro, Passau rechts des Inn, ein Grenzkastell Noricums) und Joviaco (Schlögen/Haibach, einige Kilometer flussabwärts in Ufernoricum). Er unterstützte und bestärkte demnach zunächst deren romanische Bevölkerung angesichts der ständigen germanischen Überfälle, organisierte dann aber ihre Evakuierung nach Lauriacum (Lorch) an der Enns, bald wegen anhaltender Bedrohungen weiter zurück in die niederösterreichische Nachbarschaft seines früheren Wirkungsorts Favianis, dies auf Druck des Rugierkönigs Feletheus. Hier verbrachte Severin offenbar seinen Lebensabend.
Severin bekleidete selbst kein Amt, sondern scheint auch nach der Konventsgründung weiter als Anachoret gelebt zu haben.
Er betätigte sich als Mahner, Helfer und Seelsorger, setzte sich für die Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung ein und organisierte Lebensmittel- und Kleiderlieferungen. In den Jahren 469/470 erlangte er vom alamannischen König Gibuld, den er im Gebiet von Passau traf, die Freilassung römischer Kriegsgefangener.
Sein entschiedenes Auftreten im Umgang mit Herrschern zeugt von seiner außergewöhnlichen persönlichen Autorität.
Im Jahr 488 siedelte der Konvent von Favianis nach Italien über, zu diesem Zweck wurden die Gebeine des Severin geborgen. Eugippius schreibt, der Leichnam sei sechs Jahre nach seiner ersten Beisetzung unverwest und vollkommen erhalten gewesen und habe geduftet, obwohl er nicht einbalsamiert war.
Neuer Standort der Gemeinschaft wurde Castellum Lucullanum bei Neapel.
Seit 1807 liegen die Gebeine Severins in der Pfarrkirche von Frattamaggiore in Kampanien.